Pseudomugil furcatus - Zucht und Aufzucht - Bericht

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    • Die Pseudomugil Furcatus sind jetzt 6 Wochen alt, das Video zeigt die Jungfische nach dem Füttern:



      Verglichen mit den Melanotaenia Maccullochi wachsen die P.Furcatus etwas langsamer, sieht für mich aber alles ok aus, da die Endgröße der Blauaugen ja auch etwas kleiner ist als die der Regenbogenfische.
    • Hallo Update zur 7. Woche

      Ich habe letzten Sonntag alle Pseudomugil Furcatus (6 Wochen alt) aus dem Ablaichbecken abgefischt und in mein 60Liter bepflanztes Aquarium gesetzt und die Fische besser beim Aufwachsen beobachten zu können, da die Gabelschwanzblauaugen überhaupt nicht scheu sind, ist es wirklich eine Bereicherung für die Wohnung. Ich hatte genau 16 Stück umgesetzt.

      24 Stunden später waren auch noch 16 Stück da.

      Ich war schon ganz happy, dass auch die kleineren kein Futter geworden waren, aber dann nochmal 2 Tage später waren es nur noch 14 Stück.... zumindest war der Grund des Verlustes die natürliche Auslese und die Caridina multidentata (Armanogarnelen) hatten einen abwechslungsreicheren Speiseplan...

      Jetzt mit 7 Wochen Alter geht es allen 14 Stück Pseudomugil Furcatus gut, bei den größeren sieht man schon die Geschlechtsunterschiede.



      Ich bin sehr froh das auch schöne gutgewachsene Weibchen dabei sind, weil mein Ziel ja ist einen gesunden Aquarienstamm aufzubauen und ich zwar gesunde gutgewachsene Tiere verschiedener Herkunft "verpaart" hatte, aber dann doch nicht wusste ob sie auch entsprechend "gesunde Tiere" weitervererben. Auf den ersten Blick sehen alle Jungfische prima aus und die verbliebenen haben jetzt auch hoffentlich gelernt nicht gleich der größten Garnele vor die Scherchen zu schwimmen .... jedenfalls sind die 2 kleinsten Blauaugen öfter mal neben einer Schwimmpflanze und scheinen auch flink auszuweichen, schon was dazugelernt die Kleinen :) Die Größeren schwimmer mehr oder weniger den Ganzen Tag frei und sind schön zu sehen.

      Weiterhin erhoffe ich mir durch das frühe Einsetzen in ein besetztes bepflanztes Gesellschaftsaquarium das Immunsystem der kleinen Fische zu trainieren.

      Viele Grüße

      Jochen

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Jochen S. ()

    • Es gibt einige Neuigkeiten:

      Es sind doch einige der Jungfische noch von den vollständig ausgewachsenen Armanogarnelen auselektiert worden, nur 7 von 16 hatten die ersten 3 Wochen überlebt, es ist definitiv ein Unterschied ob man die kleineren Rückenstrichgarnelen hat oder voll ausgewachsene Armanos....

      Ich seh das aber trozdem sehr positiv, die besten haben überlebt und das Aquarium wird so nicht überbesetzt, beides is langfristig gesehen viel bedeutender als möglichst viele Jungfische von den selben Eltern.

      Also im 60 Liter Becken sind jetzt noch 7 Stück (3M, 4W) 15 Wochen alte Pseudomugil Furcatus.

      Bild Männchen 15 Wochen alt:
      Pseudomugil furcatus 15 weeks old male.jpg

      Video:


      Es gibt noch mehr Neuigkeiten vor 7 Wochen hatte ich im selben Ablaichbecken mit der selben Methodik eine zweiten Zuchtansatz mit anderen Eltern (um einen Bestand mit möglichst viel genetischer Diversität aufzubauen) angesetzt. Ich hatte mir vorgenommen mehr Laichmobs zu basteln und die dann täglich umzuängen, allerdings wurde da wegen Familie und Beruf nichts draus und weiterhin hatte ich ein paar Schnecken übersehen rauszuholen, so dass die Ausbeute schlechter war... aber die Methode an sich (für faule) hat wieder funktioniert ;)
      Jedenfalls hab ich vor dem umsetzen was gelernt und die Armanogarnelen vorher rausgeholt , als ich die 6 Wochen alten Jungfische umgesetzt hatte (um Zeit zu sparen beim Füttern und Wasserwechseln), und alles is prima, sind aber nur 6 Stück übrig (was zum weiterzüchten völlig ausreichen wird) siehe Video:



      Die Rückenstrichgarnelen (rote Zuchtform) sind wohl keine Gefahr mehr für die größeren Fischlarven, ganz kleine würden die natürlich auch essen...

      Viele Grüße

      Jochen
    • Moin zusammen,

      ich bin neu in diesem Forum und meine Erfahrungen mit Blauaugen halten sich noch in engen Grenzen. Im Raum Lüneburg kenne ich bisher niemanden der sich mit der Zucht beschäftigt und bin daher ab und zu in Richtung Hamburg zu den größeren Börsen gefahren. Eigentlich wollte ich meinen Bestand an P. paskai red neon erweitern und bin dann über P. furcatus "gestolpert". Die fand ich von je her vor allem ihrer Vitalität wegen, sehr beeindruckend.

      Nun halte ich ein gutes Dutzend in einem 340 Liter großem Aquarium mit 10 Otocinclus, X Macrobrachium spec. "Inlesee", X Red Fire Zwerggarnelen und 11 Tylomelania. Gelegentlich hatten sich nun ein oder zwei Jungtiere von P. furcatus trotzdem durchsetzen können und morgens konnte ich auch mal einige frisch geschlüpfte Tiere abfischen die ich dann separat aufziehe. Zucht kann man das wohl nicht nennen, aber der eigene Bestand erweitert sich nun sukzessive.

      Nun wollte ich mal zum großen Schlag ausholen und habe eine Wurzel mit aufgebundenem Süßwassertang herausgenommen, weil ich beobachtet hatte dass sie da häufiger ablaichen. Einen Wollmopp hab ich zwar auch drin, die Paskai lieben ihn die Furcatus ignorieren ihn. Vorsichtshalber hab ich den aber mit herausgenommen und in einer 15 Liter Plastikbox auf´s Fensterbrett gestellt (Nordseite), denn meine Paskai sehe ich auch nie am Mopp laichen, aber es kommen trotzdem immer Junge heraus.

      Ich muss gestehen es sind bei allen Blauaugen Garnelen drin und die Ausbeute wäre ohne sie vielleicht üppiger, aber ich wollte nun ohnehin nicht den norddeutschen Markt überschwemmen. Schön wäre es trotzdem natürlich, wenn ich Gelegentlich meinen Bestand mit genetisch fremden Tieren ergänzen könnte, da bei den gekauften Furcatus bereits zwei Tiere dabei waren, bei denen ich nicht weiß ob es Aufzuchtschäden waren oder Degeneration.

      Gibt´s hier oder anderswo eigentlich Züchtergemeinschaften die sich zum Ziel der genetischen Vielfalt, zu Tausch(Austausch)gemeinschaften zusammengeschlossen haben?

      @ Jochen, ich habe Deinen Thread mit viel Interesse verfolgt und freue mich jedes mal über die tollen Bild- bzw. Videobeiträge, echt klasse.
      LG Bernd

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Priapella ()

    • Hallo Bernd,
      Vielen Dank für das Feedback.

      Zu Deiner Frage zu "Züchtergemeinschaften", meiner Meinung nach bist Du bei der IRG richtig, es gibt auch Regionalgruppen, z.B. für den Norden:
      irg-nord.de/
      Weiterhin gibt es die Bestandsdatenbank:
      irg-schweiz.ch/bestand/bestandliste.php
      allerdings sind der Marktplatz im Forum sowie die direkten Kontakte in der Bestandsdatenbank nur für Mitglieder
      irg-online.de/
      Die Mitgliedschaft ist nicht teuer und lohnt sich schon alleine durch die gut gemachte Vereinszeitschrift.

      Ich würde zuerst einmal in der Regionalgruppe anfragen, denke man kann da auch so mal reinschnuppern und schauen ob das was für einen wäre.

      Zu der Auswahl der Zuchttiere und vererblichen Fehlbildungen schreibe ich noch was, allerdings habe ich keine Fehlbildungen (ich hatte mir vor dem Kauf die Tiere gut angesehen und nur aus 2 Quellen gekauft, bei den die Tiere gut aussahen und diese jetzt gekreuzt.

      Es kann ein paar Wochen dauern, ich versuche mal Bilder zu machen (z.B. in der Baumarktaquarienabteilung oder im Zooladen) wo man Fehlbildungen sieht, besonders oft sieht man fehlgebildete Tiere bei weißen oder gelben Trauermantelsalmlern (wahrscheinlich totale Innzucht um aus einem Schwarzen Tier ein goldenes zu machen - so ein Blödsinn) aber auch bei Pseudomugil Furcatus sind vererbliche Fehlbildungen bei den Tieren im Handel zu entdecken.

      Durch Verantwortungsvolle Zuchtauswahl kann man bei Fischen (viele Nachkommen helfen) durchaus mit wenigen Tieren 30-40 Jahre einen gesunden Bestand pflegen, es gibt Beispiele z.B. bei Salmlern oder Killifischen die schon sehr lange erhalten werden.
      Ich persöhnlich würde aber das Risiko eines engen Genpools (selber Defekt, evenntuell deaktiv und nicht sichtbar auf beiden Elterntieren = ganz schlechte Sache für den Zuchtstamm) niemals empfehlen, lieber von Zeit zu Zeit (nach Quarantäne um Infektions/Parasitenrisko zu minimieren) frisches Blut einkreuzen.

      Grüße

      Jochen

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Jochen S. ()

    • Hallo Jochen,

      vielen Dank für die vielen Infos.

      Zu dem Treffen der Gruppe Nord am 17. Oktober wollte ich ohnehin gehen um mal zu sehen wie´s da so läuft und wer welche Tiere pflegt.
      Meine Furcatus hatte ich nicht aus dem Zoohandel, sondern von einer Zierfisch-Börse. Daher hat´s mich doch sehr geärgert.
      Ein Tier hatte ganz offensichtlich einen Schaden an der Schwimmblase und ein Tier sieht "mopsig" (verkürzt) aus.

      Leider war es auf der Börse sehr turbulent und der Anbieter hatte die Tüte aus seinem Bestand genommen und die Tiere schon verpackt als ich von der Kasse zurückkam.
      Mein Vertrauensvorschuß war dann halt schlecht investiert und ich werde den Mann sicher beim nächsten Mal darauf ansprechen falls ich ihn sehe.
      Leider ist die Börse nicht gerade "um die Ecke" und sprittechnisch schon `ne Überlegung wert.

      Vor gefühlten 200 Jahren war ich selbst Zoohändler in Berlin und unsere Aquaristik war damals eine Institution für Berliner Aquarianer.
      Genetische Auffälligkeiten wurden bei uns über Flösselhechte oder Spatelwelse "bereinigt".
      Irgendwelche Makel an unseren Tieren hätten die Berliner Aquarianer auch mit Recht massiv reklamiert.

      Ich selbst züchte seit über 50 Jahre Zierfische verschiedenster Art und es gibt immer mal Anomalien bei einer großen Zahl an Tieren.
      Die sollte ein verantwortungsvoller Züchter ganz selbstverständlich ausselektieren und niemanden klammheimlich in die Tüte tun.

      Die Frage ist letztendlich, kommt so etwas mal vor, oder häufen sich solche Anomalien.
      Das hatte ich bei einer Haplochromis-Art auch mal (nicht vollständige Kiemendeckel).
      Wenn keine genetische Auffrischung möglich ist, dann ist´s halt das Ende des Zuchtstammes.
    • Vielen Dank für die Info, ich werde auf jeden Fall dort sein.

      Zu Gert Reimann hatte ich schon mal Kontakt, denn der hatte mir bereits die Red Neon von Hans-Georg Evers (farblich wirklich Obersahne) vermittelt.
      Mit den Fischen eilt´s im Moment nicht so sehr, da ich meine Nachzuchten der P. furcatus erst aufziehen möchte um sie dann nach Geschlechter getrennt mit Tieren aus einem fremden Stamm zu kombinieren.
      Die nötigen Becken dafür stehen aber auch noch nicht. Gut wäre es natürlich, dann schon Kontakte zu haben um das Ganze umzusetzen zu können.

      Ich werde mich am 17. dann schon mal umhören.

      LG Bernd
    • Moin,

      nun hab ich tatsächlich jemanden gefunden der P. furcatus hat, bin gespannt. Nun hab ich doch noch Fotos von meinen Tieren machen können.
      Respekt vor allen die diese Tiere schon fotografiert haben und auch noch Schärfe realisieren konnten.

      Mein Gott, was für ein quirliger Fisch, ich bin froh dass es mit den Bilder überhaupt geklappt hat. Die meisten Schüsse gingen in´s Leere.

      P-furcatus-2.jpg
      P-furcatus-5.jpg
      P-furcatus-6.jpg

      Nicht alle Tiere haben diese starke orangrote Farbe, vor allem in den Flossen nicht. Die paar Nachzuchten die ich habe, sind nur ein paar die beim Fressen übersehen wurden. Weder aus den den Wollmopps noch aus den üppigen Tangpolstern konnte ich Junge ernten. Das klappt bei den Red Neon vorzüglich, trotz Garnelen und weiterem Fischbesatz. Vielleicht laichen die Furcatus bei mir auch im Kies, dann müsste ich sie doch noch separieren um Junge von denen zu kriegen.

      LG Bernd
    • Hallo zusammen,
      erstmals vielen Dank für die Beiträge und Rückmeldungen und einen besonderen Dank an Dirk und Hans Herbert für die Überarbeitung meines Textes für den Regenbogenfisch!

      Leider haben meine Versuche kein Happy End, ich hatte zwar genügend Nachwuchs, allerdings kann ich nach Zuchtversuchen mit verschiedenen Kombinationen aus zwei Quellen sagen, das bei meinem Pseudomugil Fucatus ca. 50% Krumm geworden sind und somit für mich das "genetische Kind in den Brunnen gefallen ist". Die Orangen Punkte sind ein Merkmal das mal auftritt und mal nicht, es zeigt meiner Meinung nach keinesfalls einen anderen Zuchtstamm an, weil die Kombination aus rein gelben Flossen und einem Tier mit orangen Punkten genau so schlecht war wie die Verpaarung von gleichaussehenden.

      Ob die orangen Punkte dominant oder rezessiv sind, kann ich leider nicht beurteilen (zu wenig Exemplare), Orange haben die Männchen ja eh am vorderenbauch und das Farbgen an den Flossen wird mal stärker und mal schwächer ausfallen, ist aber an sich derselbe Fischgencode vermute ich. (Es gibt ja auch Menschen mit 6 Fingern wo das Gen für die Anzahl der Flossenstrahlen [Ist glaub ich bei uns noch das gleiche wie bei den Fischen] etwas stärker ist).

      Ich habe vor meinem Umzug mit den Blauaugen aufgehört, ich würde auch niemals Tiere weitergeben bei denen ich weis dass etwas nicht in Ordnung ist.

      Die Regenbogenfische hab ich aber noch!

      Ich kann jedem nur empfehlen sich Tiere in der IRG zu besorgen, welche nachweislich gut (also ohne Fehlbildungen, etc...) vererben. Diese schönen, aktiven und überhaupt nicht scheuen Fische sind es durchaus wert mit einem vitalen Genpool erhalten zu werden. Der Versuch aus dem Handel mit Pseudomugil Furcatus einen kleinen Zuchtstamm aufzubauen sehe ich als gescheitert an, der Genpool scheint sehr klein zu sein. Wobei ich betonen möchte das das lediglich meine Beobachtung ist und bei anderen Arten im Handel kann das natürlich besser aussehen.

      Meine Zuchtversuche an sich waren mit meinen bescheidenen Zielen durchaus erfolgreich, halt nur mit dem falschen Ausgangsmaterial.... Und ich möchte jeden nur ermutigen sich selbst an die Zucht zu wagen, es ist durchaus spannend, lehrreich und eine gute Erfahrung.

      Grüße

      Jochen