RBF-Neuling mit vielen Fragen

    • RBF-Neuling mit vielen Fragen

      Vorwort: Für die, die so viel Text erschreckt: nur das Markierte und meine Fragen lesen ;)

      Hallo, liebe RBF-Experten!

      Meine Name ist Liv und ich hab mich hier angemeldet, da ich mich völlig in die wunderschönen M.praecox verliebt habe als ich sie dann doch mal live und nicht nur auf Fotos gesehen habe (Ja, ich weiß, die hat doch jeder, aber ich liebe einfach Perlmutt-Farben :love: )
      Bisher pflege ich eigentlich eher Aquascapes als Garnelen- oder Südamerika-Becken, da ich hier recht weiches Wasser habe und alle meine Favoriten irgendwie Südamerikaner sind.
      Ich spiele jetzt aber mit dem Gedanken, ob mein neues Becken eventuell etwas für die kleinen Schönheiten wäre, denn sie mögen es anscheinend ja weicher und saurer als andere RBF. Eigentlich mag ich Kontinent-übergreifende Kombinatinen nicht, aber ich wollte euch trotzdem zu euren Meinungen fragen.

      Das Becken ist:
      120x50x60
      GH 5,5

      KH 4
      CO2 aktuell auf 30mg/l, werde ich aber auf 20mg/l reduzieren, wenn der erste Besatz kommt
      pH 6,8-9 (rechnerisch dann)


      Es ist ein JungleStyle-Scape, d.h. die Bepflanzung ist an den Seiten und im Hintergrund sehr dicht...vorn und in einer Schlucht in der Mitte ist Schwimmraum.

      Mein Traum-Besatz wäre:
      C. sterbai
      Blauer Neon
      M. praecox
      Oto´s
      und EIN Paar M.altispinosus

      Meine Fragen:
      1) Das mit den ZBB dürfte ja aber vermutlich nichts werden, schätze ich!? Ich kenne die Bolivianer zwar als besonders entspannt und friedlich (für ZBB), aber wenn die RBF auch etwas ruppiger sind, käme es dabei wohl zu viel Stress. Oder was meint ihr?
      2) Wie würde das mit dem restlichen Besatz ohne die ZBB aussehen?
      3) sind die praecox schlimme Gärtner und reißen mir sehr viel raus?
      4) habe gelesen, dass RBF empfindlich auf CO2 reagieren sollen. So richtig empfindliche Pflanzen hab ich in dem Becken jetzt nicht, aber die Bodendecker brauchen schon etwas. Die Pflanzen assimilieren sehr gut, d.h. O2 sollte kein Problem sein. Aber vertragen die RBF das CO2?

      Oh man, das ist jetzt total viel geworden. Bitte entschuldigt, aber ich plane immer Monate lang an neuen Becken...und hatte noch nie einen Regenbogenfisch. Ich hoffe, ihr könnt mir etwas helfen.
    • Hallo Liv,

      erstmal Willkommen im Forum und im Regenbogenfischreich!

      Meine Meinung zu deinem Plan:

      Du magst eig. keine Kontinent-übergreifende Kombination...ich auch nicht. ;)

      Zu 1: Nicht alle Regenbogenfischarten sind ruppig, M. praecox ist eher zurückhaltend und reagiert eher zurückgezogen, wenn ihm etwas nicht passt. Dann haben die praecox stress, was nicht gut ist. M. praecox ist meiner Meinung nach etwas für ein Artbecken. Das Boden- und Putzpersonal ist OK.

      Gründe:

      - Die Fische werden im Gesellschaftsbecken manchmal nicht glücklich. Dies führt dann zu Stress.

      - Im Artbecken lässt sich das Verhalten (Balz, Imponieren (fast täglich)) viel besser beobachten. Die Tiere kommen viel besser zur Geltung. Weniger ist hier mehr. ;)

      Zu 2: Siehe Punkt 1. Die Neons dürften zwar nix ausmachen, aber es passt "optisch" nicht.

      Zu 3: Regenbogenfische (auch M. praecox) sind im Grunde keine Aquarienpflanzenzerstörer. Es kann mal sein, das an einem Blatt gezupft wird, dies dürfte aber im nichtersichtlichen Bereich bleiben. Ich hab bis jetzt noch kein durch Regenbogenfische zerstörtes Aquarium gesehen. Abwechslungsreiche Fütterung mit Pflanzenanteil dürfte dem ganzen zusätzlich vorbeugen und ist eh zu Empfehlen.

      Zu 4: Regenbogenfische brauchen viel Sauerstoff, auch nachts. Meist wird das über eine starke Wasserbewegung erreicht, was aber eine CO2-Düngung kontraproduktiv machen würde. Hier müsste besonderes Augenmerk auf die Nacht gelegt werden, weil die Pflanzen dann ja keinen Sauerstoff produzieren, sondern verbrauchen.
      M. praecox kommt aus schnellfließenden Bächen, somit ist eine gute Wasserbewegung zu empfehlen.



      Die Bepflanzung des Aquariums klingt sehr gut, dichte Bepflanzung und auch freier Schwimmraum sind wichtig für diese Art. Die Wasserwerte sind gut. Die Temperatur sollte aber nicht zu hoch sein. Die oft angegebenen 24 - 27 Grad sind zu hoch und machen die Tiere anfälliger für Geschwüre. 22- 24 Grad sind besser.

      Die Qualität der Fische aus der Zooabteilung ist oft schlecht. Hier sollte bei der Auswahl der Tiere besser auf private Züchter zurückgegriffen werden.

      Zu deinem letzten Absatz: Besser gut Informieren, als nachher blöde gucken. ;)

      Schlusssatz: Ich würde 20 M. praecox oder als schöne gleichwertige Alternative 20 Melaontaenia rubrovittata in das Aquarium setzen, mit o.g. Boden/ Putzpersonal. Regenbogenfische sind nicht nur optisch schöne Tiere, sondern zeigen fast täglich ein wirklich sehenswertes Balz- und Imponierverhalten, was am besten im Artbecken rüberkommt:

      youtube.com/watch?v=u679umCnuxQ

      oder:

      youtube.com/watch?v=02w7s1PPaJo
      Gruß


      Patrick


      regenbogenfische.eu