Jungfische wachsen auseinander

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    • Jungfische wachsen auseinander

      Hallo,

      hat jemand eine Idee, warum meine Jungfische von Melanotaenia praecox so extrem unterschiedlich wachsen?

      Ich habe immer den Eindruck, dass nur die 2-3 größten in meinem 60cm-Aufzuchtbecken wachsen, alle anderen gar nicht. Wenn ich dann die größten Jungfische umsetze, wachsen wieder die nächsten 2-3 heran und so weiter. Dabei füttere ich Staubfutter und 2x pro Woche Artemia. Da ich das Staubfutter an zwei Stellen im Becken gebe, wo es sich dann auf der ganzen Oberfläche verteilt und die Artemia auch etwas im Becken verteile, kann ich mir nicht vorstellen, dass nur die größten Fische Futter abbekommen. Ich stelle mal zwei Fotos ein, auf denen man den Unterschied der etwa gleich alten (1xJavamoos aus Elternbecken in Aufzuchtbecken überführt) sieht.

      Vielleicht kann mir auch jemand erklären, weshalb häufiger Wasserwechsel beim Wachsen helfen soll?

      Wasserwerte: pH 7,4 GH 5 , 27 Grad

      Viele Grüße

      Petra
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      Viele Grüße

      Petra
    • Hallo Petra,
      warum deine M. praecox so unterschiedlichen wachsen kann ich nicht beantworten, evtl. aber die zweite Frage: Natürliches Wasser besteht ja nicht nur „Wasser“ sondern enthält auch diverse gelöste Stoffe, die sich positiv auf das Wachstum auswirken bzw. dazu benötigt werden. Zusätzlich kommt dann der Stickstoffabbau ins Spiel, wenn der im Aquarium nicht richtig eingestellt ist kann es u.a. dazu führen, das sich Nitrit an die roten Blutkörperchen anlagert und so keine zufriedenstellende Sauerstoffversorgung für den Fisch gegeben ist. Wenn Fische bei einem zu hohen aber nicht tödlichen Nitritwert gepflegt werden, können sie nicht zufriedenstellend wachsen. Ich glaube das die meisten diese Wasserchemie-Thematik meinen wenn sie sagen: „Wasserwechsel hilft beim wachsen“
      ähnlich dem Spruch "Das Handwerkzeug eines Aquarianers sind Schlauch und Eimer"

      LG
      Silke
    • Wasserwechsel bei Jungfischen

      Hallo Silke, hallo Petra,

      wie Silke schon geschrieben hat, ist das Handwerkzeug eines Aquarianers sein Schlauch und Eimer. Ein regelmässiger Wasserwechsel hält den Nitratwert im verträglichen Bereich für die Fische. Damit sind Werte unter 50mg/ltr. gemeint. Optimal sind Werte unter 10mg/ltr. oder kein Nitrat im Aufzuchtbecken. Dies ist aber bei grösseren Stüchzahlen von Jungfischen nur durch Wasserwechsel kaum noch zu bewältigen. Hier werden dann Nitratfilter notwendig. Nitrat bremst das Längenwachstum, wenn die Fische ein bestimmtes Alter haben ist die Körperhöhe ausgebildet und das Längenwachstum ist zurückgeblieben.

      Nitrit sollte bei einem eingefahrenen Aquarium nicht auftreten.

      Das Problem mit den M. precox kann ich mir auch nicht erklären, vielleicht erfahren wir im Forum noch eine mögliche Ursache. Man hat bei Jungfischen immer unterschiedliches Wachstum, aber so extrem wir bei dir aufgetreten, höre ich das zum ersten Mal.


      Gruß furcatus
    • Neben den bekannten chemischen Stoffen, die sich negativ auf Wachstum auswirken (wie Nitrat- oder Ammoniakgehalt - im Aufzuchtbecken bleibt zusätzlich auch mehr Futter liegen!), habe ich gehört, das die Fische evtl. selbst Pheromone, d.h. biologische Stoffe ans Wasser abgeben um Fruchtbarkeit, Wachstum etc. zu steuern. Das ist aber wohl noch wenig erforscht (Guppies, Karpfen), überhaupt nicht bei Regenbogenfischen. Auch die Besatzdichte spielt eine Rolle: wenn zu viele Jungfische pro Liter da sind (= "Stress"), kommen eben nicht alle hoch - und das liegt nicht an mangelndem Futter. Bei Umsetzen in anderes Wasser oder täglichem Wasserwechsel mehr. (Andererseits sind frisch geschlüpfte Jungfische in den ersten Wochen oft empfindlich bei Wasserwechsel.)

      Mein Fazit: häufige (kleinere) Wasserwechsel mit abgestandenem (evtl. belüftetem), temperierten Wasser und Aufzucht in einem großen Aquarium (geringe Besatzdichte) bzw. Umsetzen der größeren Jungfische.
      Grüße,
      Dirk
    • Hallo

      Amerikanische Wissenschaftler haben diese Phänomen an Barben, Salmlern und Lebendgebährenden Zahnkarpfen untersucht. Dabei wurde festgestellt das nicht nur die Schadstoffbelastung durch Nitrat und andere Abbauprodukte für das Größenwachstum verantwortlich sind, sondern auch die Hormone die von den Fischen abgegeben werden. In der Natur spielt dies keine Rolle, da hier ein ständiger Austausch von Wasser statt findet. Im beengten Umfeld eines Aquariums kommt es jedoch schnell zu einer Übersättigung dieser Stoffe, so das das Wachstum bei einigen Fischen verlangsamt bei anderen fast völlig zum Erliegen kam. Besonders extrem konnte dieses Phänomen bei lebendgebährenden Zahnkarpfen festgestellt werden.
      Daraus kann festgestellt werden, das nur durch häufigeres Wasserwechseln ein gutes Wachstum gewährleistet ist. Ich tu dies übrigens nur mit Schlauch. Bei 2000l die Woche auch ein muß :D

      Gruß Micha
      Grüße vom Regenbogen
      Rainbow´s World
    • Hallo,
      zur Ansicht hier mal zwei Bilder der Jungfische von Anfang/ Mitte Mai, die Schlupftage liegen bis zu 10 Tage auseinander (zwei Ansätze). Hier sind nun alle zusammen in einem Aquarium, da sind keine riesen Unterschiede zu sehen. Meist ist auch später nur ein Unterschied von ca. 0,5 cm bei den größeren Jungfischen, klar gibt es mal den einen oder anderen "Bildgänger" aber das ist sehr selten und auf 50 Fische höchstens mal 1 bis 2 Stück die etwas im Wachtum zurück bleiben. Diese wachsen in einem 300 Liter Aquarium auf und bekommen einen (fast) täglichen Austausch von ca. 20 Liter Wasser.

      LG
      Silke
      Dateien
    • Hallo Silke
      Wenn regelmäßig ein Wassertausch stattfindet gibt es da keine Probleme. Erst wenn das nicht mehr in genügenden Umfang der Fall ist kommt es zu diesen Erscheinungen. Ich hatte früher dieses Phänomen bei meinen Cihlieden des öfteren. Da die Wasserwerte in Ordnug waren mußte dies einen anderen Grund haben, denn jedes mal wenn ich die Größten entfernt hatte wuchsen wieder welch etwas schneller.
      Gruß Micha
      Grüße vom Regenbogen
      Rainbow´s World
    • Hallo,

      danke für eure Tipps. Ich fürchte, ich werde den Wasserwechsel häufiger durchführen müssen. In dieser Hinsicht bin ich etwas faul. Ich habe aber den Eindruck, dass die Regenbogenfische häufiger frisches Wasser brauchen als andere Fische.
      Viele Grüße

      Petra